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Was mich antreibt

Was für ein Glück! In Deutschland geboren, gute Ausbildung, gute Stelle, aber reicht das? Oder gibt es noch ganz andere Wünsche, die man im Leben verwirklichen will? Was für mich als Kind immer klar war, verlor ich als Erwachsene aus den Augen. Um schließlich, durch großartige Impulse und mitreißende Visionen, zurück auf meinen Weg zu finden.

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Die Welt retten. 

Wenn jemand sagt, er will die Welt retten, klingt das sicherlich auf den ersten Blick bescheuert, arrogant, überheblich und realitätsfern. Klar, wo fängt man an? Ist man fertig, bleibt die Welt dann gerettet? Wer entscheidet eigentlich was „rettwürdig“ ist? Wie könnte ein einzelner Mensch in so einem weiten Feld erfolgreich sein? Und wie könnte er/sie es überhaupt wagen, so eine Unternehmung zu starten? Hm … gute Fragen. Gegenfragen:

Was wäre, wenn wir viele wären?

Was, wenn man nirgends anfängt? Was, wenn das Endergebnis nicht das Ziel wäre, sondern jede einzelne, kleine Verbesserung? Was, wenn man sich verliert in Kriterien und Definitionen oder noch schöner: Gibt es nicht schon eine Basis, die die aktuellsten Probleme der Welt zusammenfasst? Was wäre, wenn wir viele wären? Und was, wenn wir es einfach gemeinsam machen? Die Leistung, die viele Menschen, Organisationen, Unternehmen etc. in diesem Bereich schon lange erbringen, respektiere ich außerordentlich. Das „Weltretten“ erfinde nicht ich.

Ich möchte endlich meinen Beitrag leisten

Ich schwenke jetzt einfach mit ein. Viele setzen sich bereits ihr Leben lang dafür ein, mit beeindruckenden Projekten. Ich hoffe, wir können Kräfte bündeln und gemeinsam noch mehr erreichen!

Ich weiß nicht genau warum, aber mich stört der Zustand der Welt schon immer. Ich wollte schon als kleines Kind meinen Beitrag leisten. Über verschiedene Berufsziele, die zur Verbesserung der Welt beitragen. Wenn ich später groß bin, will ich … werden. Ich denke, das ist kein Alleinstellungsmerkmal von mir! Wollten wir als Kinder nicht immer etwas werden, was der Gemeinschaft dient? Etwas Gutes: Polizist, Ärztin, Feuerwehrmann, Umweltaktivistin? Was wolltest Du werden?

Wenn ich groß bin, will ich … – eine kurze Vorstellung meiner Person

Mein letztes „Wenn ich groß bin, will ich …“ war: Impact Investorin!

Wenn ich groß bin, will ich Impact Investorin werden. Da war ich 42 Jahre alt. Jetzt bin ich 43 Jahre alt und Impact Investorin. Und es fühlt sich großartig an. Der Weg dahin war dann tatsächlich kurz. Die geistige Vorbereitung auf den Wunsch war lang. Zwischen meinem Kindheitstraum die Welt zu verbessern und dem echten Start kürzlich liegen wohl drei Jahrzehnte. Währenddessen war einfach das Leben passiert. Nach dem Abitur Studium der Naturwissenschaften, Biologie, Chemie. Schon in Richtung Weltrettung, leider unerfolgreich. Ausbildung zur BTA, Berufsstart im Labor in einer Forschungsgruppe mit dem Schwerpunkt Umweltmikrobiologie. Ziemlich gut auf Kurs! Wir forschten an Bakterien, die Ölteppiche im Meer fressen können und praktischerweise daraus dann abbaubare Biopolymere verstoffwechseln. Schön! Trotzdem Unzufriedenheit. Reicht mir das?

Dann der „Ruf“ in die Heimat. Nachfolge im Familienbetrieb

Ich erinnere mich noch genau, als ich mich damals fragte: „Ist es für mich ok, in Zukunft anstatt der abstrakten, ganzen Welt, n u r die Welt für meine Mitarbeiter zu retten? Für die Menschen und ihre Familien, deren Existenz direkt in meinem Einflussbereich liegt?“ Und ich entschied mich für: Ja. 

Doch mein Hintergrund war die Naturwissenschaft. Es folgten Weiterbildungen in Betriebswirtschaft, Trainings für Management und Verkauf, Praktika, Personalfachkauffrau. Viel Zeit für Vorbereitung, dann Einstieg in den elterlichen Betrieb im Bereich HR.

HR macht Spaß! Recruiting, Personalentwicklung, Personalführung – alles Dinge, durch die Menschen und Organisationen gemeinsam wachsen.

BWL-Studium und QM-Weiterbildung

Aus verschiedensten Gründen hat es dann mit mir und dem Betrieb nicht geklappt. Ich verabschiedete mich in ein BWL-Studium, aus dem ich nicht mehr in den Betrieb zurückkehrte. Das Schwierigste daran war, die Verantwortung für die Mitarbeiter, die ich mir selbst gegeben hatte, wieder loszulassen. Um das Beste draus zu machen, entschied ich mich, dem Aspekt der Organisationsentwicklung für mich mehr Bedeutung zu geben, und spezialisierte mich auf das Qualitätsmanagement.

Eine Traum-Stelle für Arbeitnehmer:innen und Eltern

Nach erfolgreichem Studium und QM-Weiterbildung trat ich dann eine wunderbare Stelle als QM-Beauftragte an. Mittlerweile Mutter zweier Kinder erlebte ich dann das, was sicherlich der Traum der meisten Arbeitnehmer:innen ist.

Eine gute Stelle (Teilzeit), in der ich meine Kernkompetenzen einbringen kann. Meine ausgeprägte Konfliktfähigkeit war auch praktisch für den Bereich QM (das ist unternehmensunspezifisch! 😉). Ich hatte vier Kilometer zur Arbeit, ein geleastes E-Bike, das Gehalt hat auch gepasst, ein wertschätzendes, respektvolles Arbeitsumfeld. Es hätte schöner nicht sein können. Aber gerettet habe ich niemanden mehr.

Ich war von meinem Weg abgekommen.

Beachte die Impulse

In der Zeit zwischen der Forschung in Umweltmikrobiologie und dem Qualitätsmanagement in der grabenlosen Rohrsanierung kamen immer wieder Impulse in mein Leben, die meinen eigentlichen Wunsch triggerten.

Erinnert Ihr Euch, wir hatten eine „Flüchtlingskrise“. 2015/2016 kamen ca. 2,5 Millionen Flüchtlinge nach Europa auf der Suche nach Sicherheit und einer Perspektive. Für viel zu viele endete dieser Rettungsversuch mit dem Tod. Ich werde nie dieses Bild vergessen, das damals um die Welt ging. Der kleine Junge, der mit dem Gesicht nach unten ertrunken am Strand lag. Auch jetzt, Jahre später, erfüllt mich die Erinnerung daran noch mit so viel Trauer und Wut. Und immer muss ich denken: „Wie kann jemand, der selbst Kinder hat, bei so etwas zusehen? Wie kann man diesen Irrsinn stoppen, wie kann man Fluchtursachen bekämpfen?“ Eine Frage, auf die mir damals spontan keine Antwort einfiel. 

Ich habe das Glück, in Deutschland geboren zu sein. In einem Paradies mit Sicherheit, Bildung, Perspektiven und Vollbeschäftigung. Wie kann ich jetzt diesen Zustand nutzen, um unsere Lebensumstände andernorts ebenso herbeizuführen? Zu diesem Zeitpunkt veränderte sich etwas in mir. Es brauchte aber trotzdem noch viele weitere, kleine Impulse, bis ich mich aufmachte. Zwei davon möchte ich hier beispielhaft kurz erwähnen.

Ein kleiner Tisch voll Sachen

Seit einigen Jahren bin ich bei den Wirtschaftsjunioren aktiv. Empfehle ich jedem. Mehr Infos hier. Die WJ Deutschland sind Teil der Junior Chamber International, der Weltorganisation JCI. Neben vielen Aktivitäten ist Charity auch immer ein Teil des Programms. Ich folge einigen JCI Kreisen in Afrika. Eines Tages erschütterte mich ein Post stark. Auf dem Bild: eine Gruppe junger afrikanischer Unternehmer:innen, die stolz die von ihnen gestifteten Hilfsgüter für ein Buschkrankenhaus präsentieren. Ein kleiner Tisch voll Sachen. Eine einfache Babywaage aus Plastik, einige Tüten mit Milchpulver, ein paar Windeln, ein paar Medikamente, Desinfektionsmittel. Zurecht waren sie stolz! Denn ihre Spende konnte Leben retten! Voller Scham blickte ich auf den Gabentisch und fragte mich, was diese Sachen wohl kosteten. Und ob sich das ein Deutscher Durchschnittsverdiener wie ich nicht jeden Monat leisten konnte? Und das ohne großen Verzicht? Dies warf für mich die Frage auf, was mich eigentlich davon abhielt, meinen Wohlstand mehr zu teilen?

Laura Pfaffenbach baut Schulen für Kinder in Uganda – und ich?

Der zweite Impuls kam von meiner Freundin Laura Pfaffenbach. Ich lernte sie in Portugal auf einer Workshop-Woche für digitale Nomaden kennen. Damals, vor Corona, als das Remote-Worken noch nicht überall Standard war. In einer Vorstellungsrunde erzählte sie von dem Kids-Projekt in Kampala, das sie unterstützt. Hier entstand die Frage: Warum baut Laura Schulen für Kinder in Uganda und ich nicht?

Was, wenn es das jetzt war? Der „Memento Mortem-Moment“ als Weiche

Letztendlich brachte meine Corona-Infektion die Entscheidung. Gut, ich gebe zu: „Momento mortem“ ist schon dick aufgetragen. Trotzdem, als ich mich im April 2021 mit Corona infizierte, hatte ich einen kurzen, aber intensiven Moment der Angst, was jetzt in den nächsten sieben oder 14 Tagen mit mir und meinem Leben passiert. Man wusste ja nicht genau, was man kriegt, und war von den Medien gut verängstigt. Dieser Moment der Angst führte bei mir zu einem extremen Moment der Klarheit und das kam so:

Ein krasser Typ im Vorprogramm des ersten Impact-Festivals

An jenem Freitagmorgen, ich hatte grade mit dem Remote-Worken angefangen, bekam ich die Info, dass ich mich am Vortag mit hundertprozentiger Wahrscheinlichkeit mit Corona infiziert hatte. Meine emotionale Reaktion darauf war intensiv und vielseitig. An Arbeit war erstmal nicht zu denken. Daher entschied ich mich dafür, mich zur Ablenkung von einer Online-Veranstaltung berieseln zu lassen. Es gab eine Stunde Keynotes als Vorprogramm des ersten Impact Festivals. Das Meeting startete, ein krasser Typ wurde sichtbar. Lange Haare, Pferdeschwanz, Bart, alles in beige vor einer braunen Weltkarte, die für mich in dem Moment irgendwie Camouflage-mäßig wirkte. Mein erster Gedanke über den mir Unbekannten war: „Krasser Typ, sieht irgendwie radikal aus.“ Aber auch: „Mal hören, was er sagt.“

Torsten Schreiber, Africa GreenTec AG, Keynote
IMPACT CONNECT Matchmaking Day

Was der macht, will ich auch machen!

Der Typ war Torsten Schreiber von AfricaGreenTec (AGT). Er hielt eine Keynote über sein Sozialunternehmen und dessen Tätigkeit in den gefährlichsten Regionen der Erde. Er erzählte von seiner Vision und seiner Mission und brachte ein großartiges Beispiel über die Perspektiven, die AGT mit ihrer Tätigkeit u.a. in Mali für die Bevölkerung schaffen, und wie sie damit auch Fluchtursachen bekämpfen. Mich hat das an diesem Tag in meinem angeschlagenen Zustand wirklich hart getroffen. Ich stand heulend vor meinem Schreibtisch, mir lief die Gänsehaut in Schüben den ganzen Körper rauf und runter und ich entschied: Was der macht, will ich auch machen!

Die Komfortzone verlassen Richtung Weltrettung

Und somit war die Entscheidung getroffen. Der kurze Moment der Angst, dass es das jetzt gewesen sein könnte mit meiner Lebensleistung, und der Ausblick auf das, was Menschen mit starker Vision für andere erreichen können, zeigte mir endgültig meinen neuen Lebensweg auf. Die Weiche, die Torsten mir ungeplant auf meinen Weg geworfen hatte, habe ich überfahren. Meine Richtung geändert. Es dauerte noch ein paar Wochen. Nach offenen und konstruktiven Gesprächen über meinen Lebensauftrag haben sich mein Arbeitgeber und ich respektvoll voneinander getrennt.

Seitdem geht es für mich Richtung Weltrettung.

Jede:r, die/der mag, ist herzlich eingeladen mitzumachen, so, wie es für sie/ihn stimmig ist.

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